Revolutionäre Linse dank künstlichen Muskeln

Date: December 10, 2007
Published by: news.ch
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Als Manuel Aschwanden das Thema für seine Doktorarbeit als Elektroingenieur an der ETH Zürich suchte, kam ihm die Idee, auf der Basis von künstlichen Muskeln fokuseinstellbare Linsen herzustellen. venture kick unterstützt ihn dabei mit (vorerst) 10'000 Franken. (ps/IFJ)

Zuerst gelang es Manuel Aschwanden, weitere Forscherkollegen für das Thema zu begeistern und ein Team zusammenzustellen. Entstanden ist aus dieser Forschungsarbeit eine beliebig skalierbare Einzellinse, deren Brennweite stufenlos eingestellt werden kann. Die neuartige Linsentechnologie ermöglicht ein kompaktes optisches Zoom für Handy- und Digital-Kameras, für Projektoren und weitere Anwendungen.

«Die zahlreichen positiven Rückmeldungen haben uns überzeugt, dass unsere revolutionäre Technologie ein echtes Marktbedürfnis abdeckt», erklärt Manuel Aschwanden. Damit das Produkt den Weg vom Labor in den Markt auch findet, stellt die private Gründungsinitiative venture kick den Forschern erste 10'000 Franken zur Verfügung.

Ein venture kick von 130'000 Franken

Die private Gründungsinitiative venture kick stellt angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Hochschulumfeld à fonds perdu bis zu maximal 130’000 Franken zur Verfügung.

Damit schliesst venture kick die Finanzierungslücke für jene Träger innovativer Ideen, die ganz am Anfang stehen und noch keine Firma gegründet haben. In dieser so genannten pre-seed-Phase ist die Umsetzung von Forschungsresultaten in marktfähige Produkte bisher immer wieder gescheitert.

venture kick funktioniert nach einem dreistufigen Qualifikationsmodell:

venture pitch (Stufe 1): Die Bewerberinnen und Bewerber präsentieren ihre Visionen, wie sie aus ihrer Forschungsarbeit ein Business machen wollen. Wer die Jury überzeugt, bekommt 10'000 Franken à fonds perdu. Und die Chance zum Weitermachen bei

venture case (Stufe 2): Nun wird innerhalb von drei Monaten die Geschäftsidee strukturiert und eine überzeugende Investorenpräsentation erarbeitet. Wer auch hier überzeugt, erhält 20'000 Franken. Und ist dabei in der Schlussrunde

venture kick (Stufe 3): Der Businessplan überzeugt, das Team steht, das Produkt oder die Dienstleitung ist marktreif – und das Unternehmen bereit zur Gründung. Wer auch hier zu den Besten gehört, bekommt 100'000 Franken und hat den vollen «venture kick» von 130’000 Franken abgeholt.

Hinter venture kick steht die Vision, die Zahl der Spin-offs aus schweizerischen Hochschulen mittelfristig zu verdoppeln. Finanziell wird venture kick in der Startphase bisher von zwei Stiftungen getragen, der GEBERT RüF STIFTUNG und ERNST GÖHNER STIFTUNG.

Mehr als nur Geld

venture kick bedeutet aber nicht nur Geld: Von Stufe zu Stufe bekommen die Teilnehmehmenden mehr unternehmerisches Knowhow. Und sie lernen, wie sie ihren Auftritt so verbessern können, dass sie auch für professionelle Investoren attraktiv werden.